Liebe blog-Leser,

Tag 4 und Tag 5 meiner Achtsamkeitsübung waren zwei Tage, an denen ich extrem mit meiner Achtsamkeit und Aufmerksam zu kämpfen hatte. Ich weiß nicht ob´s am Wetter lag oder an den Sternen… jedenfalls war ich sehr fahrig, unkonzentriert und zum Teil weit entfernt von meiner Achtsamkeit. Und gleichzeitig spürte ich eine enorme Erschöpfung.  Aber die wundert mich nicht, denn ständig versuchte ich 5 Sachen gleichzeit zu machen und war natürlich im Stress, weil ich nichts zu Ende brachte, viel vergaß, aufgescheucht rumlief und keine Sekunde das Gefühl der Ruhe hatte.

Ich hatte letztens ein Gespräch mit einer Yoga-Schülerin, in dem es um Stress im Mangagement geht und um Wege mit dem Stress oder der inneren Zerissenheit umzugehen. Aber nicht nur im Management, sondern in allen Bereichen versuchen viele Menschen ihren Stress mit Alkohol, Drogen, Fernsehkonsum, Extremsport oder anderen Berieselungs-Möglichkeiten abzubauen. Im Grunde kann ich diese Reaktion verstehen, denn es ist sehr einfach, sich irgendwie zuzudröhnen um die permanent kreisenden Gedanken im Kopf endlich mal zur Ruhe zu bringen.

Auf die Dauer geht diese Art mit den immer kreisenden Gedanken umzugehen jedoch nicht gut. Also doch besser auf eine sanftere Weise.

Ich entschied mich am 4. Tag für die Meditation als Achtsamkeitsübung. Ich wollte gar nicht viel Aktion, wollte nur einfach mal sitzen und zur Ruhe kommen. Aber auch in der Stille fand ich keine Ruhe. Meine Gedanken sausten immer noch fröhlich in meinem Hirn rum. Beschäftigten sich mit der Zukunft, mit der Vergangenheit und waren einfach nicht im Moment. Ich begann ein Mantra zu wiederholen.

Mantras sind Worte oder Silben, die eine besondere magische oder spirituelle Kraft in sich tragen. Es sind machtvolle Klangenergien, die im Inneren des Singenden ungeahnte Kräfte entfalten können.

Diese heiligen Worte oder Silben werden gesungen um den Geist zu konzentrieren, mit der angerufenen Gottheit eins zu werden oder deren Schutz und Hilfe zu erlangen. Die meisten Mantren sind in Sanskrit (der wohl ältesten Sprache und Schrift der Welt), aber auch besondere Wörter und Sätze in anderen Sprachen können als Mantren benutzt werden (z.B. das Vaterunser, das Ave Maria, Amen, Danke)

Die bekanntesten Mantras in Sanskrit sind wohl OM, OM Mani padme hum oder Soham (ich bin). Im Yoga erhalten die Schüler oft ihr eigenes Mantra, das ihnen hilft eine bestimmte Qualität stärker auszuprägen.

Mantren können erfrischen und friedvoller machen. Sie können bei der Heilung von Krankheiten unterstützen, in schwierigen Situationen weiterhelfen, uns schneller wissen lassen, was zu tun ist. Sie helfen, Wünsche und Träume zu verwirklichen.

Mantra Rezitation ist ein wunderbares Mittel unseren ruhelosen Verstand zu bändigen und s o einen Zustand von innerer Ruhe und Gelassenheit zu erzeugen. Die Gedanken werden beruhigt und gereinigt.

Mit dem Mantra kam ich nach einiger Zeit dann so einigermaßen zur innerlichen Ruhe und konnte etwas besser im Moment sein.

Am 5. Tag versuchte ich mit tiefer bewusster Atmung meine Achtsamkeit zu üben. Erst machte ich drei Runden Kapalabhati und dann noch 7 Runden Anuloma Viloma. Das Atmen hat mir dann sehr gut geholfen, ruhiger zu werden und wirklich den Moment wahrzunehmen.

Atem hilft uns unglaublich gut, die Aufmerksamkeit in den Moment zu lenken. Der Atem ist hier, ist jetzt. Wenn man bewusst den Atem beobachtet, kann man kaum andere Gedanken wahrnehmen.

Nimm dir mal kurz Zeit und überprüfe, wie du gerade atmest. Atmest du tief und bewusst, oder sehr flach nur im Bereich der Brust? Beobachte mal ganz bewusst deinen Atem. Atmest du durch den Mund oder durch die Nase?

Wir atmen sehr häufig auch im entspannten Zustand sehr flach und hastig im Schlüsselbein- und Brustbereich. Unser ganzer Organismus wird dann oft nicht mit genügend Sauerstoff versorgt.

Unser Atem hat eine direkte Verbindung zu unserer Herzfrequenz. Schlägt unser Herz sehr schnell (weil wir sporteln, Stress haben oder uns aufregen), dann atmen wir in der Regel sehr flach und hastig. Schlägt unser Herz langsam und gleichmäßig (in der Entspannung), dann atmen wir viel tiefer und bewusster.

Tiefer Atem hilft auch alle Organe mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen und durch das tiefe Bewegen des Zwerchfells können auch Organe massiert werden.

Auch das Ausatmen erfolgt zu flach. Die verbrauchte Luft wird nur in den Atemwegen hin- und hergeschoben. Mit tiefen Seufzern hilft sich der Körper um tiefer auszuatmen und die Lunge von zu viel Kohlendioxid zu befreien.

Versuche mal 5 Minuten wirklich tief zu atmen. Du wirst merken, wie schwer das ist. Mit etwas Übung allerdings, kannst du den tiefen Atem auch in den Alltag mitnehmen. Dann wirst du immer mal wieder innehalten und dich auf deinen tiefen Atem konzentrieren.

Du kannst natürlich auch die Yoga-Atemübungen Kabalabhati und/oder Anuloma Viloma üben, die dir wunderbar helfen, den Geist zu konzentrieren und ruhiger zu werden. Klicke auf den nachfolgenden Link und du findest alle Atemübungen in einer pdf.-Datei.

Pranayama – Atemübungen zur Kontrolle des Geistes

Viel Spaß beim Atmen!

Herzlichst eure

Sabine

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